✣ ✥ ✣ ✥ ✣     Prophetische Lieder 1. Teil     ✣ ✥ ✣ ✥ ✣

Wie in jeder anständigen Bibel wird auch in meinem gottgefälligen Haus die Musik groß geschrieben. Denn ungeachtet des bösen Spottes früherer Tage (du kannst singen wie meine Oma - die konnte das auch nicht) und einer seinerzeit sangesfreudigen Großfamilie sei Dank tönt es in meinem bescheidenen Heim durchaus schon mal in den höchsten Tönen. Ich bin daher in der glücklichen Lage, Ihnen heute einige private Stücke vorstellen zu können. Falls jemand in meinen Werken allerdings Spuren eines geflügelten Sausewindes finden sollte, darf er diese sehr gerne behalten. Jeder sollte schließlich ein Stück vom Göttlichen besitzen und es soll Leute geben, die dafür sogar aus vollstem Herzen so richtig (richtig) viel Kohle über den Tresen wandern lassen. (Und der Meister lächelt dazu leise: "Habt ihr ´ne Meise?") 🤑😲🤦‍♀️

✣  ✥  ✣    Das kleine Lied Sehnsucht (ohne Fuchs)    ✣  ✥  ✣

Die Legende behauptet ja, dass es in der ursprünglichen Fabel vom Raben mit dem Käsebrot einen Fuchs gegeben haben soll, der später aus den uns bekannten Gründen zu einer den Don Kosaken ähnlichen Gruppierung konvertierte und zeitlebens über den Status eines Wald-und Wiesenpoeten nicht mehr hinaus kam. Der Rabe hingegen darf sich auch heute noch mit den schönsten Kappen schmücken und sein absolutes Lieblingsstück ist ein ganz doll rotes Käppchen mit der wunderbaren Aufschrift "Make Alexander Great Again" (MAGA). Woher bloß kommt mir das so bekannt vor?

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Weil ein Lied bekanntlich selten alleine kommt, lasse ich nun zur Feier des Tages einen kleinen Wassermarder seinen liebsten Wal besingen. Ähnlichkeiten mit der Erkennungsmelodie eines wohlbekannten Jodelpapstes wären allerdings rein zufällig und sind mir in der Tat bisher noch nie aufgefallen. Deshalb würde ich auch nicht unbedingt darauf schwören. Ähnlichkeiten? Welche Ähnlichkeiten?? 🤔 (Viele Grüße übrigens von dieser Stelle aus an das redselige Echo - Du bist was ganz Besonderes! Niemand außer Dir hat je zurück gegrüßt und das finde ich wirklich ganz wunderbar. Truly an amazing response! Und unter uns gesprochen: Da hätte sich Dein Herrchen gerne mal eine Scheibe von abschneiden können. Aber wenn man berühmt ist...)

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Das dritte Lied im Bunde muss eigentlich nicht erst groß vorgestellt werden, da es vermutlich den meisten von uns noch immer bekannt sein dürfte. Weniger bekannt ist jedoch möglicherweise der vollständige Text, welchen ich an dieser Stelle ebenfalls nicht zitieren werde. Wichtig ist ohnehin nur diese eine, aufregende Stelle, welche mich dermaleinst sehr zärtlich stimmte. Das waren jedoch andere Zeiten: "Insomnia, please release me and let me dream of making mad love to my girl on the heath"

Wenn da mal nicht der alte Haydn vor Freude seine kaputte Gitarre gezückt hätte...

Das folgende Kleinod in meiner Sammlung trägt selbstverständlich ebenfalls gewisse, heiter präsentierte autobiographische Züge. Es wird Ihnen deshalb zunächst auch eher ein Lächeln entlocken, als dass Sie sofort die dahinterliegende Tragik erkennen können. Denn in diesem Lied habe ich tatsächlich das Zusammenleben mit meinem schwer alkoholkranken Bruder verarbeitet. Ruhe sanft, Du arme Seele und obwohl Du Dir selber leider nicht mehr so wichtig warst: Ich war nicht nur Deine Schwester, sondern ich liebte Dich als meinen besten Freund. Deshalb wirst Du auch nie vergessen werden und besonders Deine Liebe zu gutem und richtigem Deutsch ist schon lange ein sehr lebendiger Teil von mir.✍️

Man wird leider öfter dem sehr ernstzunehmenden Thema Alkoholismus in meinen Berichten begegnen. Denn dass es mit meinem bedauernswerten Bruder überhaupt erst soweit kommen konnte, das hängt mit der Erkrankung unserer schrecklichen Mutter zusammen. Diese brachte jenes Übel vermutlich schon mit in die (zunehmend trostlose) Ehe. Immerhin gehört eine gewisse Trinkfestigkeit durchaus zu der in diesem Punkt sehr bedenklichen Kultur ihres Herkunftslandes, das mit seinem Nationalgericht "Bigos" auch anders könnte, wenn es denn wollte. Aber wer lieber saufen möchte, den wird nichts und niemand daran hindern, das musste ich schon sehr früh auf eine ziemlich harte Tour lernen. Ich lag nämlich noch in einem Gitterbett, als das Grauen in Person meiner zu diesem Zeitpunkt hochachtungsvollen Mutter über mich kam. Diese stürzte sich förmlich auf mich und kroch in meinem kleinen Bettchen auf mir herum, während sie laut jammerte "Hilf mir Ela, der Papa will mich erschlagen!". Unnötig zu erwähnen, dass sie dabei den übelsten Gestank nach Alkohol verströmte, den ein kleines Mädchen sich nicht wünschen kann. Das von mir entsprechend gestaltete, folgende Bild trägt daher heute den inoffiziellen Titel "Monotonie" und ist eine Anspielung auf das gleichnamige NDW-Lied von Ideal aus dem Jahre 1981. Ich nahm mir jedoch die Freiheit, die ersten beiden Textzeilen meiner Situation entsprechend anzupassen und diese lauten daher nun: Monotonie am Liblarer See / Melancholie bei 19° (wärmer wird mein Haus im Winter nämlich nicht)

Paradox ist, wenn jemand im 6. Stock singt "Im tiefen Keller sitz ich hier...".

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